Dieser verflixte Zentimeter – mit diesen Worten könnte man die Hallen-Europameisterschaft in Glasgow aus Sicht der Deutschen Leichtathleten recht treffend zusammenfassen. Denn nicht nur unserer Oftersheimer Weitspringerin Malaika Mihambo fehlte am Ende ein Zentimeter zu ersehnten Medaille, auch Kugelstoßerin Christina Schwanitz lag genau diesen Hauch hinter dem Goldrang und Max Heß verpasste auf gleiche Art  Silber im Dreisprung.

Angefangen hatte der Wettbewerb für Malaika am Samstag sehr aussichtsreich. In der Qualifikation genügte ihr ein Sprung auf 6,74m, um sich einen Platz  für das Finale am Folgetag zu sichern. Hier fand die 25-Jährige schnell in den Wettbewerb und setzte mit 6,82m im ersten Versuch direkt ein Ausrufezeichen in Richtung Konkurrenz. Doch noch im selben Durchgang konterten sowohl die spätere Siegerin Ivana Spanovic  aus Serbien (6,90m) als auch die Weißrussin Mironchyk (6,93m), sodass Malaika nun unter Zugzwang war, ihre Weite noch etwas zu steigern. Angespornt vom Wunsch nach einer Medaille gab sie in den darauffolgenden Sprüngen alles, jedoch waren dabei vier der noch ausstehenden fünf Sprünge ungültig. Da inzwischen die Ukrainerin Maryna Bekh-Romanchuk in ihrem vierten Versuch 6,84m weit gesprungen war, schaffte es Malaika nicht mehr, sich trotz einer minimalen Steigerung auf 6,83m an ihrer Konkurrentin vorbeizuschieben. Somit belegte sie am Ende den  4. Platz  hinter der neuen-alten Europameisterin Spanovic (6,99m), der Weißrussin Mironchyk (6,93m) und der Ukrainerin Bekh-Romanchuk (6,84m).

Es passte wohl an dies Tag einfach nicht so wirklich mit dem Anlauf; zu viele ungültige Versuche standen am Ende für Malaika zu buche. Doch wer die gesamte Hallensaison der Oftersheimerin mitverfolgt hat, der weiß, dass sie das Potential für Sprünge an die 7m und weiter hat. Es gilt also nun, nach vorne zu schauen und die kommenden Wochen für die Vorbereitung auf eine lange Saison zu nutzen. Denn eines ist klar: Bei den Weltmeisterschaften Ende September will Malaika um die Goldmedaille mitspringen!

Maike Braun

Am kommenden Wochenende ist es soweit: Der erste Höhepunkt der noch jungen Leichtathletiksaison steht an. Vom 01. bis 03. März finden im schottischen Glasgow die Halleneuropameisterschaften statt, wobei die Deutsche Leichtathletik-Nationalmannschaft in Bezug auf Medaillenchancen gleich mehrere heiße Eisen im Feuer hat. Eine der Favoritinnen auf den Titel im Weitsprung ist die Oftersheimerin Malaika Mihambo. Schließlich führt die 25-Jährige mit 6,99m nicht nur die aktuelle europäische Bestenliste an, sondern springt in diesem Winter auch so konstant wie keine andere Athletin.

Ihre Qualifikation findet am Samstag, den 02. März, um 10 Uhr Ortszeit statt, das Finale am Tag darauf um 18 Uhr. Wer bei Malaikas Wettkampf live mitfiebern möchte, kann auf einen der vielen Live-Ticker oder Live-Streams zurückgreifen. So hat das ZDF beispielsweise jeweils für Samstag- und Sonntagabend ab 18:50 Uhr einen Live-Stream über ZDF sportextra eingerichtet. Dabei gilt es jedoch, die Zeitverschiebung zu beachten. Großbritannien ist eine Stunde hinter uns; Malaikas Wettkämpfe finden nach unserer Zeit somit um 11 Uhr und 19 Uhr statt.

Maike Braun

Parallel zu den Deutschen Hallenmeisterschaften der Aktiven fanden am vergangenen Wochenende die Badischen Meisterschaften der Altersklassen U18/U20 in Mannheim statt. Hierfür hatten sich im Vorhinein sieben Leichtathleten der LG Kurpfalz qualifiziert und waren an diesem Samstag motiviert und siegeshungrig auf Medaillenjagd gegangen.

Am eindrucksvollsten präsentierte sich Luca Wagner über die 400m der männlichen Jugend U20. Über die zwei Runden auf der blauen Bahn lief der Oftersheimer seinen Konkurrenten davon und gewann in einer sensationellen Zeit von 51,91 sek die Goldmedaille sowie den Badischen Meistertitel. Im gleichen Lauf ging auch Finn Zimmermann an den Start und schrammte in schnellen 53,55 sek und Rang Vier nur knapp am Podium vorbei. Im Weitsprung war es der gleichaltrige Lucas Braun, der mit einer Weite von 6,05m Silber holte. Zwar hatte er die gleiche Bestweite wie sein Mitstreiter auf dem Bronzerang vorzuweisen, jedoch verhalf ihm sein im Vergleich besserer zweitbester Sprung dazu, sich im Medaillenkampf durchzusetzen. Ebenfalls stark ist die Leistung von Kim-Lukas Koloska über die 60 m Hürden der Altersklasse U18 einzuordnen. Der Mehrkämpfer belegte hier im Finale in schnellen 9,26 sek den 5. Platz.

In der weiblichen Jugend U20 glänzte erneut die talentierte Langsprinterin Clara Wollschläger über die 400m. In einer Zeit von 59,41 sek gewann sie Silber und darf sich somit von nun an Badische Vizemeisterin nennen. Ebenfalls glücklich über eine tolle Zeit im 200m Sprint war die ein Jahr jüngere Louisa Ludwig. In 27,07 sek konnte sie ihren Lauf gewinnen und sich im Gesamtergebnis über den 7. Platz in einer starken Konkurrenz freuen. Abgerundet wurde dieser erfolgreiche Wettkampftag durch Maike Deckert im Kugelstoßen der U18, die mit einer Weite von 10,37 m auf dem 8. Rang landete.

Maike Braun

Am Sonntag, den 17. Februar, fand in der Mannheimer Leichtathletikhalle der Höhepunkt der diesjährigen Hallensaison für die Altersklasse U16 statt. Wer sich hier gut präsentiert, setzt schon einmal ein Ausrufzeichen in Richtung Sommersaison und kann zudem wichtige Wettkampferfahrung sammeln.

Sophie Knapp ging an diesem Tag mit der Mission Podium an den Start über die 300m. Bestens vorbereitet dank vieler Tempolaufeinheiten in der Vorbereitung bewies die Oftersheimer Athletin über die eineinhalb Hallenrunden Stehvermögen und gewann somit in starken 44,24 sek die Bronzemedaille in der Altersklasse W15. Zuvor hatte die Mehrkämpferin bereits im Weitsprung ihre Vielseitigkeit unter Beweis gestellt, wo sie mit 4,87m auf dem 5. Platz landetet. Dieselbe Platzierung erreichte die gleichaltrige Greta Ziegler über die 800m (2:38,94 min); im 60m Hürdenlauf belegte sie den siebten Rang in 8,41 sek. Ein Jahr jünger, jedoch genauso erfolgreich, präsentierten sich die Mädels der W14. Hier lief sich Sarah Meiser im 60m A-Finale in 8,39 sek auf den 4. Platz, womit sie nur um einen Hauch die Medaillenränge verfehlte. Eva Heimburger stellte ebenfalls ihre Sprintfähigkeit unter Beweis und wurde Zweite im B-Finale (8,51 sek), was im Gesamtergebnis Rang Acht bedeutete. Ebenfalls auf dem 4. Platz landete Tatjana Hoffman über die 60m Hürden in schnellen 10,02 sek. Abgerundet wurde dieses geschlossen starke Mannschaftsergebnis schließlich von Yannick Schaub, der sich über die 60m Hürden in männlichen Jugend U14 in 10,57 sek den 5. Platz sicherte. Einzig die Disqualifikation der Mädchenstaffel aufgrund der Tatsache, dass das Staffelholz fallengelassen wurde, trübte die Stimmung ein wenig, lagen die Mädels doch auf Kurs in Richtung einer Top-Platzierung.

„Das war durch die Bank weg eine gute Leistung“, lobte Trainer Torben Herrmann nach Wettkampfende seine Schützlinge. Die Gruppe kann also nun mit einer ordentlichen Portion Motivation in die letzte Vorbereitungsphase starten, bevor Ende April die Sommersaison losgeht.

Maike Braun

Sarah Meiser sprintet auf den 4. Platz
Sarah Meiser sprintet auf den 4. Platz

Zwei Wochen nach ihrem fulminanten Erfolg beim ISTAF Indoor Meeting in Berlin legte Malaika Mihambo am vergangenen Wochenende bei den Deutschen Hallenmeisterschaften nach. Wenngleich die großen Namen der deutschen Weitsprungkonkurrenz an diesem Wochenende in Leipzig nicht vertreten waren, war der Sieg der 25-Jährigen kein Selbstläufer. Grund dafür war, dass Malaika es, ähnlich wie beim ISTAF, zu Beginn erst einmal spannend machte.

Nach zwei ungültigen Versuchen stand sie im dritten Durchgang enorm unter Druck, diesen Sprung nun gültig zu machen. Schafft sie es nicht, wäre der Wettbewerb für die Titelfavoritin bereits vorbei, bevor er überhaupt richtig begonnen hat. Daher machte die Oftersheimerin auf Anweisung ihres Trainers einen Sicherheitssprung, um auf keinen Fall das Brett zu übertreten. So wunderte sich mancher Zuschauer über die für Malaika eher kurze Weite von 6,21 m, mit welcher sie im Zwischenergebnis lediglich an dritter Stelle stand. Doch sie behielt einmal mehr die Nerven und setzte im darauffolgenden 4. Durchgang mit 6,66 m nicht nur ein dickes Ausrufezeichen, sondern stand auch endlich an der Spitze der Weitsprungkonkurrenz. Von dieser Position war sie von diesem Moment an nicht mehr zu verdrängen; Malaika steigerte sich sogar noch auf starke 6,72 m, sodass sie am Ende mit einem beachtlichen Vorsprung vor der Zweitplatzierten Annika Gärzt (6,47 m) die Goldmedaille gewann und somit ihren Deutschen Hallenmeistertitel verteidigte.

Maike Braun