Die Kurpfalz-Gala in Weinheim ist seit je her für ihre tollen Bedingungen bekannt. Dies ist der Grund, weshalb jedes Jahr viele der besten Sprinter und Springer Deutschlands im Sepp-Herberger-Stadion auf Norm-Jagd gehen, um schon früh in der Saison ein erstes Ausrufezeichen setzen zu können.

Die Oftersheimer Weitspringerin und fünfte der Hallen-WM Malaika Mihambo wählte das Meeting für ihren Saisoneinstieg, um Fahrt aufzunehmen für den Weg bis hin zum großen Ziel: Die Heim-Europameisterschaft in Berlin. Bei ihrem erster Sprung in dem stark besetzten Feld auf 6,24m mit einem Absprung weit vor dem Brett zeigte Malaika zwar eine kleine Startschwierigkeit, doch gleich im zweiten Durchgang setzte sie mit 6,78m ein dickes Ausrufezeichen und platzierte sich mit der nun bereits gesicherten EM-Norm (6,60m) direkt hinter der führenden Sosthene Moguenara. Trotz starker Sprünge in den folgenden Durchgängen gelang es ihr nicht, an den 6,84m der Wattenscheiderin vorbei zu ziehen, doch dann kam der letzte Durchgang. Mit der Kombination aus einem schnellen Anlauf und explosiven Absprung gelang Malaika im 6. Versuch ein sensationell weiter Satz auf 6,99m, was den weitesten Sprung in ihrer bisherigen Karriere bedeutete, und das bei nahezu Windstille. An diese Weite konnte anschließend keine der Konkurrentinnen mehr herankommen, sodass Malaika neben dem Sieg in Weinheim, der EM-Norm und einer neuen persönlichen Bestleistung auch die Gewissheit mitnehmen kann: Ich bin bereit für Berlin!

Im Nachwuchsbereich waren vier schnelle Läuferinnen und Läufer der LG Kurpfalz über die 800m an den Start gegangen. Bei den Männern lieferten sich die Zwillingsbrüder Yannik und Jonas Dudda ein spannendes Duell, was am Ende der eigentliche Hindernisspezialist Yannik knapp für sich entscheiden konnte und mit 1:54,77 min eine neue Bestleistung aufstellte. Doch auch für Jonas bedeutete seine Zeit von 1:55,98 min nur eine halbe Sekunde Abstand zu seinem eigenen Rekord, sodass er mit diesem Ergebnis ebenfalls mehr als zufrieden sein kann. Bei den Frauen gelang der 19-jährigen Anna Schumacher auch ein starkes Rennen. Lediglich eine halbe Sekunde hinter der Siegerin kam sie in einer Zeit nahe der Bestleistung in 2:12,83 min ins Ziel. Jennifer Matern, die noch der Altersklasse U20 angehört und somit eine der jüngsten im Feld war, lief in 2:20,13 min eine neue persönliche Bestzeit und meldete sich somit eindrucksvoll nach einem durch einige Zwangspausen durchzogenen Winter zurück.

Maike Braun